Hinter dem moralisierenden Diskurs einer instrumentalisierten Religion versteckt die Regierung Bolsonaro ihre rechtsextreme Praxis. Diese wird nicht nur im abbrennenden Amazonas deutlich, sondern auch in der Kriminalisierung der sozialen Bewegungen, der Ermordung von Menschenrechtsaktivisten und der massiven Erleichterung des Zugangs zu Schusswaffen.
Damit ist natürlich klar, dass auch das Kinderrechtszentrum mitten in dessen Zielscheibe liegt. Das Kinderrechtszentrum hatte berechtigte Befürchtungen, dass die verschiedenen Kooperationen mit dem Sozialamt der Stadt São Paulo in Frage gestellt werden könnten. Vor allem bangte das Kinderrechtszentrum um die Zirkusschule, die ein zentrales Element im Projekt Netzwerk Kinderrecht darstellt.
Doch der Entschluss des Kinderrechtszentrums ist klar. Wir stecken nicht zurück, wir halten zu unseren Inhalten und kämpfen gegen Rassismus und Diskriminierung, gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Und bis heute hat uns die Wirklichkeit Recht gegeben: alle Verträge mit der Gemeinde São Paulo wurden verlängert und Djalma Costa, langjähriger Leiter des Kinderrechtszentrums, wurde kürzlich zum Koordinator der brasilianischen Vereinigung der Kinderrechtszentren gewählt, was sicher auch Anerkennung der konsequenten Arbeit des Kinderrechtszentrums ist. Also nur weiter so! Oder wie es in der Fussballsprache heisst: Angriff ist die beste Verteidigung.