Brasilien

Brasilien, das grösste Land Südamerikas mit mehr als zweihundert Millionen Einwohnern, ist eine Zusammenfassung der Realität unserer Welt: die Ressourcen für ein würdiges Leben aller sind vorhanden und die Natür beeindruckt durch ihre Vielfalt und ihren Reichtum. Dennoch ist Brasilien weltweit führend in der ungleichen Verteilung von Reichtum und Einkommen, von Land und Macht. Die Widersprüche zwischen der im Konsumrausch ertrinkenden Elite und der arm gemachten Mehrheit des Volkes sind Ekel erregend und pervers.

Ein einiges Brasilien hat es in der fünfhundertjährigen Geschichte dieses kontinentalen Landes nie gegeben. Seit Jahrhunderten herrschen mehrheitlich Regierungen, die nicht die Interessen von Land und Menschen vertreten, sondern sich lediglich um ihre eigenen, elitären Interessen kümmern. Weltweit dominieren 1% der Superreichen die Hälfte von Einkommen und Reichtum. In Brasilien liegt dieser Anteil bei gerade 0,05%, das entspricht knapp 100.000 Superreichen in einem Land mit 200 Millionen Einwohnern. Brasilien ist deshalb seit eh und je tief gespalten – ein Land, in dem hohe Mauern und ein gewaltiger Repressionsaparat die reiche Elite vor der entrechteten Mehrheit schützen. Doch diese kleine Oberschicht lebt nicht auf einer weltfremden Insel. Im Gegenteil: Sie ist bestens vernetzt mit den herrschenden Kräften des Globalkapitalismus und agiert als dessen Handlangerin.

Doch trotz allem ist Brasilien immer auch ein Land lebendiger Hoffnung. Trotz systematischer Gewalt organisiert sich der Widerstand immer von Neuem. Lokale Initiativen, nationale Vernetzungen und beeindruckende Volksbewegugen (wie die brasilianische Vereinigung der Volksbewegungen oder die brasilianische Landlosenbewegung) materialisieren immer wieder die Kraft des Widerstandes und die Hoffnung auf Veränderung.

In den dominanten Medien sind diese Stimmen, ihre Erfahrungen und Analysen, ihre Perspektiven und Vorschläge kaum je sichtbar. Ihnen gibt die Internetseite von NOVO MOVIMENTO eine offene Bühne: sie wollen wir hören, von ihnen wollen wir lernen.

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