Bis heute waren im Kinderrechtszentrum die beiden Projekte Treffpunkt und Netzwerk Kinderrecht eigentlich klar getrennt. Im Treffpunkt sind vor allem professionelle Teams in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen aktiv. Im Netzwerk sind es vor allem die kulturellen Initiativen der Kinder und Jugendlichen selber, die den roten Faden der Aktivitäten und Vernetzungen spinnen.
Doch im Kontext des wachsenden Zerfalls des institutionellen und gesellschaftlichen Respekts der Kinderrechte hat das Kinderrechtszentrum diese klare Teilung der beiden Projekte überwunden und mit dem Bildungsprogramm «Wie verteidigen wir unsere Rechte» einen starken Akzent gesetzt. Jugendliche aus den verschiedenen Initiativen des Netzwerkes werden selber zu Kinderrechtsverteidigern ausgebildet. So verfügt das Projekt Treffpunkt Kinderrecht über ein breites Netz von lokalen Informationen, Analysen von Risiken und Berichten über repressive Aktionen von Todesschwadronen und Militärpolizei in den Favelas. So bilden beide Projekte nicht mehr nur eine inhaltliche Einheit, sondern beide sind funktional miteinander verknüpft und ergänzen sich.
Keine Mauer ist absolut und keine Gewalt total. Immer gibt es Risse und Schwachpunkte. Diese zu erkennen ist die Kunst der Stunde, um weiter gegen den eisigen Strom der aktuellen Wirklichkeit zu schwimmen und die Hoffnung auf Veränderung trotz allem nicht zu verlieren.