Mit einem kurzen Text bringt die brasilianische Zivilgesellschaft zusammen mit Intelektuellen und Künstlern wie Leonardo Boff, Frei Betto und Chico Buarque die aktuelle Lage in Brasilien auf den Punkt: in einem offenen Brief denunzieren sie die katastrophalen Folgen der auf alle Seiten entgleisenden (Miss)Regierung Brasiliens. Unten angehängt der Inhalt des offenen Briefes und der Link zur solidarischen Mitunterzeichnung des Dokumentes!

Manifest „Leben über alles“: Offener Brief an die Menschheit

„Wir leben in dunklen Zeiten, in denen die schlimmsten Menschen ihre Angst verloren und die besten die Hoffnung verloren haben.“ Hannah Arendt

Brasilien schreit um Hilfe

„Brasilianerinnen und Brasilianer, die sich für menschenwürdiges Leben engagieren, werden vom Völkermörder Jair Bolsonaro, der die Präsidentschaft Brasiliens innehat, zusammen mit einer Bande von Fanatikern, die von faschistischer Irrationalität getrieben wird, als Geiseln gehalten. Dieser Mann kennt keine Menschlichkeit und leugnet wissenschaftliche Erkenntnisse, das Recht auf Leben und die Notwendigkeit, unsere Natur zu schützen. Hass auf Andersdenkende und Minderheiten bilden die Grundlage seiner Machtausübung.

Brasilien leidet heute unter dem absichtlich herbeigeführten Zusammenbruch seines Gesundheitssystems. Die Vernachlässigung von staatlicher Seite, die Bevölkerung schnellstmöglich impfen zu lassen, das Fehlen grundlegender Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, sowie die offiziellen Ermunterungen zu öffentlichen Zusammenkünften, das Aufheben von Ausgangssperren und noch dazu das völlige Fehlen einer an die Pandemie angepassten Gesundheitspolitik, schaffen das ideale Umfeld dafür, dass sich auch neue Virusmutationen verbreiten können. Dadurch gefährdet Brasilien auch die Nachbarländer und letztendlich die gesamte Menschheit. Entsetzt beobachteten wir die systematische Dezimierung unserer Bevölkerung, von der insbesondere die Armen, Schwarzen und Ureinwohner betroffen sind!

Bolsonaros monströse Völkermordregierung entwickelt sich von einer bloßen Bedrohung für Brasilien zu einer globalen Bedrohung. Deshalb appellieren wir an unsere nationale Institutionen – das Oberste Bundesgericht, die Anwaltskammer, den Nationalkongress und die Nationale Bischofskonferenz – sowie an die Vereinten Nationen: Wir fordern den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) dringend auf, die Völkermordpolitik dieser Regierung, die unsere Zivilisation bedroht, zu verurteilen.

Das Leben über alles!“

Link zur solidarischen Unterzeichnung des  offenen Briefes